Worte

Landkarten & Worte

Seltsam still sind die Worte in mir in der letzten Zeit gewesen. So wie die Welt in einen Ausnahmezustand gerutscht ist, so scheint es auch mit mir zu sein. Kein Wunder. Nachrichten dieser Tage klingen wie schlechte Science Fiction oder finsterste Dystopien aus Groschenromanen. Mit welchen Worten wir uns plötzlich auseinander setzen, welche Worte in unseren alltäglichen Sprachgebrauch übergehen… wer hätte das für möglich gehalten vor einem Jahr oder auch nur vor ein paar Monaten.

Ich ging so kraftvoll in das neue Jahr – und wurde in meinen Plänen und Träumen komplett ausgebremst. Wie wir alle. Und nun nach einigen Wochen, empfinde ich ein neues zu-mir-kommen, wie aus einem Dornröschen Schlaf. – Nur ohne Prinz zum Wachküssen. Ich wäre eine richtig schlechte Prinzessin… ich kann allein aufwachen und küsse lieber mit vollem Bewusstsein. Und mit der Abstandsregelung wär die Nummer mit dem Prinzen auch nicht gegangen, fällt mir dabei ein.

Schlechte Zeiten für Prinzessinnen.

Eine Zeit des Forschens und der inneren Stille macht nun neuer Lebensfreude Platz. Und die Worte kehren zurück und sie wollen hinaus in die Welt. Wie ich.

Geschrieben habe ich nur im Kopf, nicht mit der Hand.

Nun kommt die Zeit, in der Worte den Weg auf Papier und in die Tasten finden. Und sie wollen mehr, diese Gedanken im Kleid der Worte. Sie wollen auf Reisen gehen und ihren eigenen Klang ausprobieren im Widerhall da draußen. Wollen sich spiegeln im Licht der anderen Menschen und Worte und Gedanken. Und neue Formen eingehen. Wege neu entdecken. Vielleicht nichts weniger als eine neue Landkarte schreiben und zeichnen während sie neue Welten erobern. Landkarten aus Worten, belebte Gedanken, geformt zu Reisen und Expeditionen in neue Zeiten, zu neuen Orten in andere Welten. Entdeckergeist. Abenteuerlust. Die Freude am Mut kehrt zurück.

 

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