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Eine Welt im Taumel

Eine Welt im Taumel.
Diese Nachricht hat mich heute tief gerührt und meine Sinne erschaudern lassen. Ein Konflikt viel älter als ich und offenbar so tief sitzend, dass die Scharfmacher die Wunden nicht heilen lassen.

Wie nicht verzweifeln an solcher Nachricht? Wie immer noch an den Frieden glauben, an das Gute in den Menschen und die Wahrhaftigkeit in der Welt? Wie?

Das frage ich mich so oft. Und während ich das schreibe, sitzen die Tränen kurz hinter den Lidern. Dort, wo sie nur durch ein winziges Stückchen Körper vor dem Losbrechen gehalten werden. Und in der Kehle schnürt sich die Angst ihren Weg nach vorne, genau da, wo sonst auch der Schmerz der Sehnsucht sitzt, gleich daneben breitet sich diese Angst aus, die leider gar nicht diffus ist, sondern real. – Eine Welt im Taumel. Sie bräuchte eigentlich Maßhaltung und Frieden. Sie bräuchte Menschen an den Mächten, die den Taumel auszugleichen bemüht sind, die Balance wieder hinein zu bringen suchen. Stattdessen sitzen an den Hebeln der großen Mächte Menschen, deren Tun ich nur noch mit Narzissmus, Psychopathie und Borderline erklären kann, weil mir als einzelner, politisch interessierter Mensch einfach nichts mehr einfällt. Es will mir weder in den Kopf, geschweige denn ins Herz, wie sich diese Menschen und ihre Entourage in den Regierungsgebäuden und Verwaltungen dieser taumelnden Welt gebärden.

Egal, wen ich gefragt habe auf all den Reisen, die ich in meinen 42 ½ Jahren unternommen habe, ich habe nur einen Einzigen gefunden, der in Diskussionen um Konflikte, Kriege, Tod und Folter sagte „I want revenge“ („ich will Rache“). Das war in Irland an der künstlichen Grenze auf dieser kleinen zauberhaften Insel mit wunderbaren Menschen. Das war der einzige Mensch, den ich jemals traf, der keinen Frieden wollte. Sein Grund: er hatte seine Mutter verloren im sogenannten Nord-Irland-Konflikt. Für ihn keine Schlagzeile, kein „Konflikt“. Für ihn ein Trauma seiner Jugendjahre, das er damals vor 17 Jahren noch nicht überwunden hatte, noch nicht hatte überwinden können. Vielleicht denkt auch er inzwischen anders, vielleicht auch nicht.

Aber alle anderen Menschen… die ich gefragt habe, mit denen ich diskutieren konnte über Kultur, Religionen, Länder, Sprachen, Lebensweisen… alle diese Menschen wollten eigentlich immer daselbe… Frieden, Freiheit und ein gutes Leben für ihre Liebsten und sich selbst. Gesundheit, bescheidenen Wohlstand, damit es allen gut ginge, ein gutes Heim, ausreichend Essen, etwas Freude und gute Perspektiven für ihre Kinder mit Bildung und Versorgung im Krankheitsfall. Im Großen und Ganzen wollten all diese vielen Menschen aus so vielen unterschiedlichen Ländern, so unterschiedlicher Herkunft, so verschiedenen Alters immer das. Mit meist bescheidenem Lächeln kamen immer noch kleine Dinge hinterher… so ein kleiner persönlicher Traum… ein Hund, endlich wieder ein Job, mal Schnee sehen, einmal die Pyramiden anfassen, mal auf einem großen Segelschiff fahren dürfen, ein neues Bett, Spanisch lernen,…

Wer bringt diese Welt zum Taumeln? Wer?

Wenn doch all wir Menschen, die wir nur diese kleinen Dinge wollen, die Mehrheit sind? Warum sind die Scharfmacher an den Regierungen? Und warum auf anderen Seiten, die, die sich nicht trauen, einen Kontrapunkt zu setzen und endlich etwas anderes tun als „scharf verurteilen“ und „öffentlich kritisieren“? Diplomatie ist wichtig. Diplomatie kann Schlimmes verhindern, dessen bin ich mir ganz sicher. Aber mir hat ein kluger Mann (mein Vater) mal gesagt, es sei gut, wenn meine Grundeinstellung die des Friedens sei. Aber wenn mir von außen ein Krieg aufgezwungen würde, dann wäre es besser, ihn zu führen als mich kampflos der ewigen Tyrannei auszuliefern. Er meinte damals eine persönliche Situation, in der jemand mir einen Streit aufnötigte, obwohl ich deeskalieren wollte, nur um endlich in Ruhe gelassen zu werden. Und er ermutigte mich, tapfer meinen Standpunkt zu vertreten, keine aktive Aggression von meiner Seite ausgehen zu lassen, mir aber auch nicht jede Dummheit aufzwingen zu lassen.

Aber wie das Große und Ganze lösen? Wo anfangen? Ich habe bisher immer gedacht „bei mir“

… und das tue ich… bilde mich fort, lerne Sprachen, lerne über mich, arbeite an meinen persönlichen Defiziten, kläre Konflikte mit mir und um mich herum, bemühe mich, eine gute und liebevolle Freundin zu sein für die Menschen um mich, gebe gerne und immer mehr als ich haben möchte, lerne, lerne, lerne und staune und erfreue mich an den kleinsten Dingen. Sicherlich mache ich Vieles nicht richtig, nicht ausreichend und auch unzulänglich, aber ich handle. Dadurch ist meine innere Welt häufig auch im Taumel, aber ich bin der Verwalter, die Regierung dieser Welt, der meinen.

Und außerhalb der körperlichen Wände, die meine Seele ummanteln… außerhalb ist die Welt im Taumel. Und hier bin ich kein Verwalter, keine Regierung. Was ist zu tun? Wie kann ich mehr tun? Wie kann ich mehr Balance, mehr Ausgleich erschaffen?

Soll ich demonstrieren gehen? Hab ich immer gemacht… schon als es um den zweiten Golfkrieg ging… hab ich die Schule geschwänzt und bin demonstrieren gegangen… bis sie uns geräumt haben vor dem Amerika-Haus in Berlin haben wir „give peace a chance“ gesungen… und im Irak wurde gebombt und gekämpft und gestorben. Und ich habe mit knapp 14 Jahren unentschuldigte Fehlstunden gesammelt, wie andere in dem Alter Fußballbildchen, weil ich immer wieder auf die Berliner Straßen ging gegen diesen Unsinn, der als humanitäre Aktion getarnt, Menschen „befreien“ sollte. Maßlos fand ich das alles. Mit 14. – Und gestorben wurde trotzdem. Hab ich nicht laut genug gesungen? Waren es nicht genug Fehlstunden? Was hätte ich machen sollen?

Ich habe in diesem Alter begonnen, in der Schule Russisch zu lernen. Ich war ein West-Berlin-Kind, aber ich wollte diese Sprache lernen. Die Mauer fiel, die Grenzen öffneten sich. Hoffnung und Aufbruch überall. Ich wollte lernen und wollte mich verständigen können. Endlich war diese erschreckende Mauer weg, die meine Stadt in zwei Teile schnitt… in eine halbe Heimatstadt und eine fremde Welt. Ich habe mit dem Hammer Stückchen aus der Mauer geschlagen voller Genuss – und Russisch gelernt.
Und als erste Austauschgruppe fuhren wir nach Moskau und Wolgograd, sobald es überhaupt nur ging. Mit 15 dahin, wo zuletzt die Generation unserer Großväter Städte in Brand setzte als Soldaten… da wurden wir empfangen von der Generation der gleichen Großeltern… von den kleinen russischen Omas  so sehr in die Arme genommen, dass man fast keine Luft mehr bekam… und so liebevoll mit Leckereien vollgestopft, bis wir alle drohten zu platzen. Und ich stand in diesem Land, das so farblos war wie der grau-weiße Schneematsch, der dort im März 1991 überall lag und fragte mich, wie es sein kann, dass alle so herzlich und ehrlich und warm sind, wo sie doch das pure Grauen erlebt hatten in ihrer Jugend und in dieser Stadt nur noch eine Handvoll alte Häuser steht.

Wie konnten sie uns, die Enkel der ehemaligen Feinde, so lieb, so herzlich empfangen und behüten, als wären wir ihre eigenen Kinder und Enkel? Wie?

Und unsere Austauschschüler waren zauberhaft, haben Abenteuer für uns gebaut und Buttercremetorten und Cocktails organisiert, obwohl man für derlei Dinge damals noch sehr viel Geld, Devisen, Kontakte und Geduld brauchte, um sie überhaupt zu bekommen.
Wie es immer so ist, mit einigen hat man einen besonderen Draht. Und so gingen Schenja und ich an der Wolga entlang und wir diskutierten über Politik, über Demokratie und Diktatur, Gerechtigkeit, Freiheit, Marxismus, Sozialismus, Krieg und Frieden (literarisch und tatsächlich), Filme, Literatur und die Kraft von Musik und Liebe… wir waren Freunde geworden, er und ich. Beide 16.

Beide wollten wir Frieden und Freiheit und waren Idealisten und „Kämpfer“ für den Pazifismus. All das, was man mit 16 eben so ist, wenn man sich interessiert, ein Herz hat und einen Kopf zum Denken. Und wie es so ist, ist er verschwunden – oder ich bin es.

Ich habe später oft an ihn gedacht. Nach einem Jahr Briefe schreiben, die immer schwieriger wurden zu versenden und immer weniger ankamen – was man merkte, wenn man im nächsten Brief nach der Ankunft des letzten gefragt wurde – verschwanden wir aus dem Leben des jeweils anderen. Waren unsere kleinen, idealistischen Briefe schon zu „gefährlich“ für das dort damals taumelnde Regime? Unsere kleinen Weltverbesserungs-Ideen, unsere Träume von Freiheit und gleichen Rechten für alle Menschen? Echt? Oder war es einfach nur das vollkommen marode Post-System? Oder beides? 
Ich hab noch oft an ihn gedacht. Wenn ich in den Nachrichten die russische Armee irgendwo marschieren sah… denn davor hatte er mit 16 am meisten Angst… endlich alt genug zu sein, um eingezogen zu werden. Und wir wussten damals alle, wie das aussieht, „Rekrut“ dort zu sein. Ich erinnere nur an die russischen Mütter, die mit Photos ihrer vermissten Söhne in Moskau still demonstrierten… Mütter, die ihre Söhne als Rekruten an die Armee verloren hatten. Nicht im Krieg. Nicht im Einsatz. Nein, nur in der ganz normalen Ausbildung. Damals verschwanden viele von ihnen… heimlich wurde über die Zustände hinter Kasernenmauern gesprochen, wie brutal und menschenverachtend dort jungen Männern der Wille gebrochen wurde. Ganz besonders oft den jungen Männern, die ein Herz und einen Kopf zum Denken hatten. – So oft habe ich die Nachrichten-Bilder nach seinem Gesicht abgesucht… nach dem etwas schmächtig aussehenden jungen Mann mit den aschgrauen Haaren und den so wachen und klugen Augen. Die Nachrichten eines irrsinnigen Tschetschenien Krieges… und auch alle anderen… ich bin so froh, ihn dort nie gefunden zu haben. – Bisher. Und ich kann nur hoffen, dass er lebt und seine Augen und Gedanken an seine Kinder weiter geben konnte.

Nach Ausschwitz bin ich gefahren mit einer Gruppe Interessierter von unserer Schule. Und verzweifelt war ich über das Unfassbare. Fassungslos stand ich auf den Stufen hinter den zerstörten ehemaligen Krematorien, die heute ein Denkmal sind, lies den Kopf im 180 Grad Winkel von links nach rechts und zurück schwenken und konnte die Größe und Weite dieses Lagers weder mit den Augen, noch mit dem Geiste erfassen.

Das Herz verstummte völlig, weil es irritiert war.

Und ein alter Mann ging an mir vorüber und ein jüngeres Paar. Wir sprachen. Ich aus Berlin. Sie aus Israel. Der Mann zeigte seiner Familie, wo er um Haaresbreite vor vielen Jahren überlebt hatte. – Ich stand fassungslos, wortlos da und versuchte zu begreifen, was nicht ging. Als sie weiter gingen, setzte ich mich auf die Stufen und lies meinen Tränen freien, stummen Lauf.
Dann musste ich meiner Gruppe hinterher. Und mich schmerzte jeder Schritt auf den so leuchtend grünen Wiesen, weil man immer noch die Reste von Asche und Knochen der vor so vielen Jahren dort verbrannten Toten in der Wiese fand… überall!

Ich hätte schreien wollen, hätte schweben wollen, weil ich das Gefühl hatte, Menschen mit meinen Tritten auf dieser Wiese Schmerz zuzufügen.

Ein Erlebnis, das mein Dasein geprägt und verändert hat, das mich hat immer nach Frieden und Versöhnung streben lassen. Ich erinnere mich so oft an diesen Blick von den Stufen, an diese Weite… und ich habe es bis heute nicht begriffen.

In eine politische Partei bin ich nie eingetreten. Weil es mir zu karg ist… bisher jedes einzelne Parteiprogramm und noch karger die vermeintliche Umsetzung desselben – leider parteiübergreifend, so finde ich. Zahnlos erscheinen sie mir, diese Politiker. Denn offenbar sind alle Zähne entweder ausgefallen oder ausgeschlagen, wenn sie weit genug oben ankommen, um endlich davon Gebrauch machen zu können. Ich habe das als sinnlos gesehen, einer Partei mein Herz und Hirn und meine endgültige Stimme zu geben… das reicht mir einfach nicht.
Ich habe immer diskutiert, gelauscht, gefragt, demonstriert, mich empört, geweint, gehofft… wahrscheinlich wie so viele. Aber… was tun?

Über Journalismus habe ich nachgedacht… aber auch da gibt’s so eine Art Zahnlosigkeit, weil häufig Abhängigkeiten von Anzeigengeldern, Werbekunden… und-was-weiß-ich-noch-alles existieren… Journalisten, die ihre Fragen vor Interviews einreichen müssen und zusammen gestrichen wieder zurück bekommen, damit sie überhaupt zu zugelassen werden… und nach den Interviews und Drehterminen das Material erneut einreichen müssen und nochmals zusammen gestrichen wieder zurück bekommen… Rechtsabteilungen in den Verlagen sind offenbar häufig noch viel mehr beschäftigt als die Redaktionen?
Wie wäre es, wenn die Journalisten vereinigt ein, zwei Wochen nur noch über Hasenzüchter-Vereine, Kindergeburtstage, Kleingarten-Kolonien und Hobby-Erfinder berichten würden? – Wer wäre dann in der Macht-Position? Würden Politiker und deren Presse-Referenten nicht kleinlaut kratzen an den Türen der Verlage?

Oder kommt da in mir wieder die Idealistin durch? Die Träumerin vom Frieden seit der Demonstrationen und „give peace a chance“? 

Und was wäre, wenn wir … wir alle… uns verweigerten… dem Konsum der zahnlosen Nachrichten und Berichterstattung, der zahnlosen Wahlen? Oder dem ganzen System?
Mh… eine Revolution? Immer schwierig, weil das Konstrukt nach einer Revolution vorher nie so recht durchdacht werden kann… meist gerät sowas ja aus dem Ruder und dann taumelt und brennt noch mehr.

Aber was, um alles in der Welt ist zu tun, damit wir endlich tun? – Ganz ehrlich, ich weiß es nicht.

Aber wenn wir sitzen und warten oder alles ignorieren oder abnicken oder totdiskutieren… dann wird es auch irgendwann uns einholen in unserer feinen, kleinen Welt. Dann steht es vor unserer Haustür. Und es wird nicht höflich klingeln und zum Tee kommen und Kuchen mitbringen und dann wieder gehen. Es wird nicht klopfen… es wird einfach herein brechen. Ich zitiere Martin Niemöller:

„Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist. Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Sozialdemokrat. Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschafter. Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.“

Ich möchte keiner sein, der immer nur geschwiegen hat. Deshalb habe ich heute geschrieben.
Etwas hilflos. Aber lebendig. Ich bin frei. Und ich will es bleiben.
Dafür trete ich ein, denn ich möchte, dass auch andere Menschen, frei sind, frei bleiben oder frei werden. Und auch meine kleine Nichte, die meine Familie mit ihrem Lachen immer wieder verzaubert, soll später in Freiheit und Würde leben dürfen!

Ich schweige nicht, ich schreibe. Ich schreibe auch stellvertretend für alle, die nicht imstande sind zu schreiben, weil sie sich das Papier nicht leisten können und die Servietten ausgegangen sind. Ich schreibe für alle, die nicht schreiben dürfen, weil man ihnen das Papier und Stifte weggenommen hat oder den Verstand, weil man sie oder ihre Liebsten mit Verlust von Leben oder Gesundheit bedroht. Weil ich noch schreiben kann und darf im Gegensatz zu Vielen, die es nicht können, weil sie in Gefangenschaft sind oder endgültig verstummt in Verzweiflung.
Und ich schreibe, weil das übrig bleiben wird, sollte jemals jemand mich abholen;

ich kann verstummen, aber geschriebenes Wort nicht.

Ich schreibe, weil ich gegen diese Angst angehe, sie nicht Herr über meine Sinne und Liebe sein lasse. Wenn ich schreibe, habe ich keine Angst und bin frei. Und ich werde es weiter tun und immer wieder, bis es irgendwann nichts mehr zu schreiben gibt als Liebeslieder und Kochrezepte.

Ich schreibe für die Palästinenser, die ich kennen gelernt habe und die mir von einem dramatischen Leben im Gazastreifen erzählt haben. Für die vielen jüdischen Freunde, von denen ich weiß, wie sehr sie sich für den Frieden einsetzen. Für die Moslems unter meinen Freunden, weil ich sie als so liebevolle und friedliche Menschen kennen gelernt habe, die eben nicht restriktiv und gewalttätig sind. Für die irakischen Katholiken, die ich treffen durfte, deren friedvolle Haltung mir immer den höchsten Respekt abverlangt hat. Für die syrischen Geflüchteten, die mir erzählt haben, wie schön es in ihrem Land war. Für meine Nachbarn in Berlin, die mit ihrer italienischen, griechischen und türkischen Kultur mein Leben erweitert haben. Für all die Menschen, deren Wege ich kreuzen durfte und die dadurch mein Leben mit ihren Geschichten, Berichten und ihrem Wissen bereichert haben. Für all meine Nachbarn jeder Herkunft und jeden Alters, ob nun Zuhause neben meiner Wohnungstür oder insgesamt auf diesem Planeten, weil all diese Grenzen doch eigentlich ein Witz sind… denn der Regen fällt links und rechts davon und auch die Sonne lässt sich nicht beeindrucken, ihr Licht nur auf einer möglichen Seite scheinen zu lassen.
Ich schreibe, weil es mich erschüttert hat heute und gestern und letzte Woche und vergangenen Monat und, verdammt nochmal, schon immer!

Und vielleicht liest es sogar ja einer… und vielleicht erreicht es ja nur eines einzigen Menschen Herz für einen Augenblick… vielleicht habe ich dann ja wenigstens irgendetwas bewirken können… ich weiß es nicht.

Ich wünschte, es wäre Frieden…. in den Menschen und um sie herum.

Und ich beschließe, niemals damit aufzuhören, eine kleine idealistische Sechzehnjährige zu sein, auch mit 42 ½ nicht! Und wer das albern findet oder sich angegriffen fühlt von meinen Worten, der soll einfach nochmal oben anfangen zu lesen… oder sein Herz aufmachen, wenn er in den Nachrichten das nächste Mal einen Menschen zu Fall kommen sieht, der nicht mehr aufsteht – dann sind wir nämlich einer weniger auf dieser Welt in diesem Augenblick. Und wir haben es alle gesehen. Wir waren alle dabei.

Ich bin eine kleine idealistische Sechzehnjährige mit 42 ½ Jahren und werde es bleiben bis zu meinem letzten Atemzug, der hoffentlich in weiter Ferne liegt.

Passt bitte auf Euch auf!

„You may say I’m a dreamer. But I’m not the only one.“  – John Lennon

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