Worte

Ein Augenblick in vollkommener Stille

Stille und Nähe aushalten miteinander und darin eine ruhige Tiefe entdecken im anderen, vielleicht auch ein Erforschen. Im Nachgang an diesen Moment der Gedanke: vielleicht ein erstes wahrhaftiges Erkennen? Vielleicht ein Wiederfinden von etwas tief Vertrautem hinter den Augen des Gegenübers. Oder auch ein Finden des eigenen Selbst?

Das Erkennen einer Möglichkeit.

So nah voreinander stehen. Keine Worte, kein Lachen. Nur anschauen. Stille. Keine Bewegung oder Andeutung. Schönheit, innere, äußere. Ein wertvoller Augenblick, eine Verbindung. War das ein Anfang? Ein Beginn von etwas?

Im Inneren bilden sich manche Augenblicke im Leben für immer ab. Einige manifestieren sich als Berührung an einer Stelle des Körpers; vielleicht ist es die Erinnerung an einen Hauch zwischen Nacken und Schulter, vielleicht eine Hand, die für immer auf der Taille liegen blieb. Die Verbundenheit eines Augenblicks in der Tiefe eines lange gehalten Augen-Blicks. Anschauen. Wahrnehmen. In Stille sich gegenüber stehen.

Wurde geatmet? Oder blieb einfach die Zeit stehen?

Interpretiere ich zu viel, oder standen da zwei – in Beziehungen und Leben erfahrene – Erwachsene voreinander, zwei eloquente, wortgewandte, intelligente Menschen voller Kraft und Stärke, die in diesem Augenblick zu schüchtern waren für einen Kuss?

Oh, let me see your beauty when the witnesses are gone
Let me feel you moving like they do in Babylon
Show me slowly what I only know the limits of
Dance me to the end of love

…singt Leonard Cohen in Kopf und Herz.

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