Worte

Die Größe der Bedeutung

Manchmal sind Dinge ein Jahr her. Und manchmal zwei.
Es ist die Größe der Bedeutung, die wir den Dingen geben. So denke ich gerade… während der Blick aus dem Fenster schweift.

Die Emotion verändert sich nicht. Die Liebe verändert sich nicht. Aber der Aggregatzustand der Liebe, der kann sich verändern. Es ist die Bedeutung und der Raum, den man etwas oder jemandem einräumt. Diese Faktoren kann ich bedingen und sie können mich bedingen. So gelingt Befreiung von Dingen, Menschen, Schmerzen.

Man könnte sagen „Das Loslassen“. In meinem Fall… offenbar meine Lebensaufgabe. Ich muss Grinsen… das Wort „Aufgabe“… ist ja förmlich ein Loslassen. Ich mag unsere Sprache. Irgendwie liegt da so viel drin und unter den Ebenen der oberflächlichen Wahrnehmung. Daher auch meine Liebe zum Schreiben, zu den Worten. Meine Art der Expression. Mein Medium. Und für all‘ das Viele, was es zu fühlen gibt auf diesem Planeten in meinem kleinen Dasein hier, ist das Schreiben auch ein Loslassen. Es gibt mir die Möglichkeit, mich zu sortieren, neue Gedanken und Möglichkeiten zuzulassen. Den gedanklichen und emotionalen Speicher zu verknüpfen, alles, was katalogisiert und abgeheftet ist, kann in Archiv-Kartons und fein säuberlich beschriftet ins Lager. So ist es keine Last mehr im Herzen und kein Drama mehr im Kopf. Wenn es durch diese persönlichen Prozesse des Loslassens gegangen ist, kann der Frieden eintreten. Das innerliche Ruhen. Es ist wieder in Balance. Ich bin es. Kann wieder schwingen, frei schwingen. Bin nicht mehr von mir selbst gefangen in Erwartungshaltungen, die aus schönen Erfahrungen entstanden sind.

Wünsche, die versehentlich zu Erwartungen wurden.

Und so kann ich heute… – ja, was kann ich? Wie formuliere ich das?
Ich kann verstehen und annehmen, dass Dinge sehr schön und sehr echt waren. Dass es da Möglichkeiten gab… und Wege, die hätten weiter gegangen werden können… aber manchmal gehört mehr als nur ein Mensch zu einer Entscheidung. Und so kann ich wirklich tief im Inneren verstehen und annehmen, dass die Liebe bleibt. Und sich nur die Form verändert. Und da es Liebe ist, schränkt sie nicht ein. Liebe mach weit und auf, insgesamt die Welt und auch mich kleines Menschenkind. In mir – spüre ich – ist so viel Raum für Liebe und so viel Hingabe an diese. Und ich bin frei! Ja, ich kann lieben und ich bin frei.

Rio Reiser, mein geliebter Rebell, hat mal gesungen

„Nee, jetzt tut’s nicht mehr weh, und alles bleibt still und kein Sturm kommt mehr auf, wenn ich dich seh“

…genau das Gefühl ist es. In mir ist Frieden. Auch wenn sein Song „Junimond“ traurig klingt, er selbst ist doch befreit. Das Traurige ist, dass da eine Chance zur Liebe von diesen beiden Menschen nicht gelebt wurde. Aus welchen Gründen auch immer. Aber das, was mich bewegt, ist die Tatsache, dass die Liebe nicht an Tiefe, Intensität oder Stärke verloren hat.

Liebe ist tatsächlich bedingungslos.

Wenn es sich um Liebe handelt, dann ist das so. Es gibt sie, die Liebe, die bedingungslose Liebe. Und sie fordert gar nichts. Sie ist einfach da. Und sie bleibt auch nach zwei Jahren oder einem… und wenn man das Leben fragt

„Leben, gibt es so eine Liebe noch einmal?“

…dann schenkt sie einem nach einem Jahr exakt noch einmal so eine Liebe… Ich hätte damals besser formulieren sollen… genau den gleichen Fall von Liebe noch einmal zu erleben, war eine harte Lektion. Zwei Menschen, was Echtes, was Wahres und doch… keine gemeinsame Entscheidung. Nun, ich hatte ja danach gefragt. Und die Antwort kam prompt. Bisserl hart, wertes Leben! Aber danke, hab’s begriffen!

In Konsequenz, was habe ich erleben dürfen und was erfahren?
Wie viel Schönheit und Hingabe!
Und ich möchte nicht eine einzelne Sekunde missen, nicht einen Gedanken, nicht einen dieser Küsse, nicht das Lachen und den Blick in diese Augen, keines der schönen Worte, keinen einzigen der gemeinsamen Schritte, kein einziges der vielen Bilder, die ich noch in Kopf und Herz trage, wie die Schätze, die sie sind. Und auch nicht diese Hand auf meiner Taille… die sich dort für immer manifestiert hat.

Es sind die kleinen Augenblicke, die Stille in den gemeinsamen Dingen, die mein Herz erfüllen. Immer noch. Jetzt nur ohne Traurigkeit und Sehnsucht. Jetzt sind all diese Augenblicke zu Geschenken geworden. Zu einer Sammlung der Liebe, die mich frei macht für mehr Liebe, für mehr dieser Erfahrungen und Momente, für neue Wege. Ich bin frei. Du hast mich befreit, Liebe! Und ich bin zu einer neuen Holiday geworden. Eine Holly 2.2. Denn zweimal Liebe so intensiv war nötig, um alle meine alten Wunden zu heilen aus den vielen Jahren davor. Holly 2.2 ist frei und voll von Liebe.

Manchmal sind Dinge also ein Jahr her oder zwei…
und ich sende zwei Botschaften mit… ja, für Dich… und Dich…

„amour fou“ & „Feenzeit“

Du weißt schon…es grüßt die Muse! Schön, dass es Dich gibt… und Dich…

„Lass Deine Liebe und Dein Vertrauen größer sein als Deine Angst.“

Und ich wünsche Dir nichts weniger als die bedingungslose Liebe und den passenden Mut dazu!

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